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by Julia Karmann

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EINBLICKE IN DEN SAMER-BRUNNEN

Seit 35 Jahren werden große Teile der Marktgemeinde Bruckmühl mit Wasser aus demSamer-Brunnen versorgt. Der Wasserbeschaffungsverband Högling-Bruckmühl verrät jetzt, wie gut das dortige Trinkwasser wirklich ist.

VON JOHANN BAUMANN

Bruckmühl – „Trinkwasser ist lebensnotwendig und kann nicht ersetzt werden. Die Trinkwasserversorgung ist eine zentrale Aufgabe der öffentlichen Daseinsvorsorge“ – so heißt es im Leitsatz der dafür relevanten DIN-Norm 2000. Im Bereich der Marktgemeinde Bruckmühl zeichnen zwei Organisationen für die Wasserversorgung verantwortlich: das gemeindliche Wasserwerk und der Wasserbeschaffungsverband Högling-Bruckmühl.

Letzterer versorgt den Ortskern von Bruckmühl und die nördlich der Staatsstraße 2078 gelegenen Ortsteile Kirchdorf, Orthofen, Noderwiechs, Högling, Weihenlinden und Jenkofen. Gewonnen wird das kostbare Gut aus dem Samer-Brunnen, der vor genau 35 Jahren in einem Waldstück westlich von Kirchdorf gegründet wurde. Seine Vorgänger waren unter anderem die Wörndl-Quelle, die Widderquelle und die Kirchdorfer-, Höglinger- und Maxhofener Quelle.

Geschichte geht bis ins Jahr 1899 zurück

Die Geschichte des Wasserbeschaffungsverbandes Högling-Bruckmühl geht jedoch weitaus länger zurück als die Gründung des Samer-Brunnens im Jahr 1988. Bereits 1899 erfolgte die Gründung der Wassergenossenschaft Bruckmühl-Sonnenwiechs. 1901 erwarben 25 Kirchdorfer Hausbesitzer unter der Führung von Anton Woestner zum Preis von 2900 Mark das Quellwasser-Areal, in dem der heutige Samer-Brunnen liegt.

Sie kamen mit dem Kauf dem Wasserausschuss Högling zuvor, der dasselbe Ansinnen hatte. Dies geht aus einer 1933 vom damaligen Höglinger Bürgermeister Sebastian Stahuber erstellten Chronik hervor. 1943 schlossen sich die beiden Wasserversorger zur Öffentlich-rechtlichen Wassergenossenschaft Högling-Bruckmühl zusammen, die 1961 in Wasserverband Högling-Bruckmühl und schließlich 2005 in Wasserbeschaffungsverband Högling-Bruckmühl (WHB) umbenannt wurde.

Die WHB-Vorstandschaft besteht derzeit aus dem Vorsitzenden Anton Stahuber, seinem Stellvertreter Josef Hamberger, Kassier Gerhard Kluger und Schriftführer Peter Mayroth. Für den „technisch-operativen Bereich“ ist Wasserwart Christian Mehringer zuständig. Das Leitungsnetz des WHB ist rund 50 Kilometer lang. Mit ihm werden über 900 Haushalte jährlich mit insgesamt rund 330000 Kubikmeter Trinkwasser versorgt. Teilweise wird auch Wasser vom gemeindlichen Wasserwerk dazugekauft.

„Die Zusammenarbeit mit dem Wasserwerk ist hervorragend“, unterstreicht der Wasserwart und fügt hinzu: „Wir arbeiten Hand in Hand und sehen uns als Partner und nicht als Konkurrenten.“ Aus dem Samer-Brunnen strömen pro Sekunde sechs Liter Wasser, das zum Pumpschacht in Maxhofen gepumpt wird. Dort durchläuft es zum Schutz vor Bakterien eine UV-Anlage, bevor es in Rohrgrößen zwischen 50 und 250 Millimeter über das Hauptleitungsnetz zum Endverbraucher gelangt. „Um einen gleichmäßigen Druck beizubehalten und einen Spitzenwasserverbrauch abzudecken, betreiben wir einen Hochbehälter mit einem Volumen von 1000 Kubikmeter“, erläutert der „Wasser-Manager“ bei einer gemeinsamen Trinkwasser-Rundtour mit den OVB-Heimatzeitungen.

Der Hochbehälter wurde 1984 im Ortsteil Bergham errichtet. Das Trinkwasser des WHB wird regelmäßig nach verschiedenen Kriterien untersucht. So wird monatlich die mikrobiologische Untersuchung von Wasserproben aus der Quelle, dem Hochbehälter und dem Netz vorgenommen. Im jährlichen Turnus gemäß der Eigenüberwachungsverordnung werden die Brunnen beziehungsweise Quellen, unter anderem auch auf Pflanzenschutzmittel, untersucht und ebenfalls jährlich wird die große Trinkwasseruntersuchung einschließlich der Netzprüfung durchgeführt.

Pflanzenschutzmittel nicht nachweisbar

„Sowohl beim Nitratgehalt als auch bei den Werten für Nitrit und Uran liegen wir weit unter den geltenden Grenzwerten und Pflanzenschutzmittel sind nicht nachweisbar“, bekräftigt der Wasserwart und ergänzt: „Die Trinkwasseranalysen können auf Wunsch ausgehändigt werden und sind demnächst auch in der Website enthalten.“

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